Roadtrip, Essen & gute Aussichten // Roadtrip, food & an overview

"Paisa" - das ist die Bezeichnung für alles, was mit der Region und ihren Einwohnern zu tun hat. Das ist die Sprache (schnell und eher unaufwändig artikuliert, was mich auf die alte "Nicken-und-Lächeln"-Technik zurückgreifen lässt), das ist die Größe der Portionen, die man zu essen aufgefordert wird (dass ich dazu erzogen wurde, brav den Teller zu leeren, bringt mich hier täglich an meine Grenzen) und die fröhliche Herzlichkeit der Bewohner. Wir haben die wahrscheinlich gastfreundlichsten Personen unter Gottes Sonne kennengelernt (Paisa, versteht sich), die es sich zum erklärten Ziel gemacht haben, uns dieses Konzept so verständlich wie möglich zu machen. Das heißt, das Wochenende war ein einziger Roadtrip durch die fruchtbaren Berge der Umgebung, auf denen "alles wächst, was du in den Boden schmeißt": von Kartoffeln, über Kochbananen bis zum Kaffee. Unterbrochen wurde die nur Fahrt für Essenspausen und schöne Aussichten. Und von beidem gibt es wirklich genug! Das Prinzip "Nur was frittiert ist, ist gut" gilt auch hier, v.a. wenn Unmengen an Käse verarbeitet sind. Was an Käsestückchen in heißer Schokolade (chocolate con quesito) oder gekochtem Mais in ungesüßtem Milchwasser attraktiv sein soll, will sich mir allerdings noch nicht so recht erschließen... Bis vor kurzem dachte ich auch noch, dass man in Deutschland fast alles an Früchten kaufen kann, was es so gibt (ja, peinliche Ignoranz verwöhnter Stadtkinder), aber inzwischen habe ich den Versuch, mir die Namen der unzähligen, neuen und abgefahren leckeren Obstsorten zu merken, (vorest) demütig aufgegeben - und probiere fröhlich weiter.

Der Reichtum und die Schönheit dieses Landes sind nicht überwältigend, sondern einfach gut. Stimmig. So, dass man bleiben möchte, nicht um zu konsumieren, sondern um zu sein. Und vielleicht doch noch einen Tinto (schwarzen Kaffee) zu trinken. Und dabei haben wir ja eigentlich noch überhaupt nichts gesehen! Aber auch das wird sich noch ändern! Der Verkehr entspricht nämlich schon mal zutiefst meinem freiheitsliebenden, auf Gottvertrauen basierenden Fahrstil und auf den gewundenen Straßen in die Berge, an deren Grüntönen sich der deutsche Wortschatz rasch erschöpft, fällt es mir schwer, dem hunderttausendsten Motorradfahrer, der an uns vorbeizieht, nicht sein Bike abzuknöpfen. Sollte ich hier eines Tages wohnen, werde ich die Gegend auf zwei Rädern aber so was von unsicher machen! Na ja, das ist sie leider schon, bzw. noch. Aber es macht mich glücklich zu sehen, wie die Paisas die zunehmende Sicherheit und Freiheit genießen und ihr Land wieder gestalten, sich an seiner Schönheit und auch über Scharen deutscher Touristen freuen (sie sind wirklich überall...) und ein bunter Wind der Erneuerung durch die Pueblos weht.



‚Paisa‘ – is the description for everything connected to this region, Antioquia, and its lovely inhabitants. It’s the language (fast and rather economically articulate which makes me use the reliable Nod-and-Smile technique), it’s the portions of food you are expected to take in (I’m not so sure anymore if I should thank my parents for teaching me to finish my plate…) and the jolly warmth of the people. We have met the probably most hospitable people on earth (Paisa, of course) who made it their goal to make this concept as clear to us as possible. Meaning that this weekend was a roadtrip through the fertile mountains surrounding Medellín where “anything grows that you throw in the soil”: potatoes, plantains and even coffee! The only breaks on our trip through paradise are for food or good views. And there is plenty of both! Cuisine works according to the principle “Only fried food is good food”, especially if it contains loads of cheese. Although I don’t really get the magic of pieces of cheese in hot chocolate (chocolate con quesito), one of the traditional Paisa drinks. Until a couple of days ago I actually thought that you can buy almost every kind of fruit in Germany (yeah, embarrassing ignorance of a western city girl), but by now I’ve humbly given up the attempt to remember the names of countless, new and wickedly delicious fruit – and just keep enjoying it.

 

The abundance and beauty of this country are not overwhelming, they’re just good. Harmonious. They make you want to stay, not to consume, but simply to be. And maybe have another tinto (black coffee). I write this, having seen basically nothing of this huge country! But this will change, too! Traffic corresponds deeply to my freedom-loving and faith-based style of driving and it is hard to not just grab one of the hundreds of thousands of bikes that shoot by the car as we are driving deeper and deeper into these mountains and for its nuances of green even a rich vocabulary as the German or English one is lost for words. If I really happen to life here one day, I’ll cruise these streets on two wheels every day! If they continue to become saver as time passes. It makes me happy to hear that our hosts are enjoying our trip just as much as we do. For them, many things are new, too, because they were trapped inside the city during the time of violence and drug war which still has a very vivid memory and impact. But it’s great to see the Paisas regaining territory, rebuilding and enjoying their beautiful country, even though it seems to be crowded by German tourists (truly, they are everywhere…)

 

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